Im DAV-Kletterzentrum Ingolstadt mit der 7a

Nach dem Aufwärmtraining geht es direkt los: zuerst Klettergurte anziehen. Mit gegenseitiger Hilfe haben alle Schüler den Gurt schnell an. Unsere drei Klettertrainer haben viel zu tun. Alle 18 Schüler und eine Schülerin der Klasse 7a trauen sich hoch hinaus. Bis zu 18 Meter hoch sind die Wände im Ingolstädter Kletterzentrum. Das Gefühl von soweit oben nach unten zu schauen? „Ein mulmiges“, finden die meisten – zu Beginn. Aber nach einigem Training vergeht auch das, und die ersten schaukeln schon am an der Decke angebrachten Seil quer durch die Halle.

Frei und eigenverantwortlich dürfen die Schüler bouldern, den Kinderbereich, eine Ritterburg zum Klettern, „unsicher“ machen oder verschiedene Klettertechniken anwenden. Melih versucht nur durch Tritte – ohne seine Hände an Griffe, sondern nur an die flache Wand zu legen – die Wand zu erklimmen. Mit Erfolg.

„Gefährlich ist das Klettern in der Halle eigentlich nur bei Unaufmerksamkeit“, erklärt uns der Klettertrainer. Aber es sei noch nie ein Haken aus der Wand gebrochen, oder gar jemand tödlich verunglückt. Manchmal gibt es Verstauchungen, weil der Sicherer den Kletterer kurz über Boden zu schnell ablässt.

Wichtig ist die gegenseitige Überprüfung von Kletterer und Sicherer. Eine der gängigen Anseiltechniken am Gurt ist der Achterknoten. Die Trainerin seilt Valdimir an und prüft den Knoten genau, um sicherzugehen, dass er sitzt. Vladimir tut das Gleiche. Jetzt kann – selbst bei einem Sturz – nichts passieren. Außerdem sichern unsere Trainer mit halbautomatischen Sicherungsgeräten, d.h. bei Belastung, z.B. durch einen Sturz, wird das Seil komplett blockiert. Ein Absturz ist somit unmöglich.

Eine gute Möglichkeit Ängste abzubauen, sei es, den Sturz zu üben, sich also bewusst von der Wand zu stoßen und sich ins Seil fallen zu lassen. „Das kostet Überwindung, hilft aber“, erklärt uns der Trainer. Die Schüler der 7a sehen lieber davon ab, große Höhenangst hat ohnehin keiner. Die Schüler der 7a probieren ihre körperlichen Kräfte und mentale Stärke lieber anders aus und haben sichtlich Spaß dabei.

Stefanie Ullmer